17.07.2025 | 1 Bild

Forschung und Innovation für unsere Patientinnen und Patienten

Interview mit Bertrand Léger, Leiter der Forschungsabteilung
Bertrand Léger, Leiter Forschung Suva-Kliniken © Keystone-SDA/SuvaClinics

Bertrand Léger, Leiter Forschung Suva-Kliniken

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Seit 15 Jahren wird an den Suva-Kliniken geforscht. Bertrand Léger, Leiter der Forschungsabteilung, über die Herausforderungen – und wie die Patientinnen und Patienten von der Forschung profitieren.

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Seit 15 Jahren wird an den Suva-Kliniken geforscht. Bertrand Léger, Leiter der Forschungsabteilung, über die Herausforderungen – und wie die Patientinnen und Patienten von der Forschung profitieren.

Text: Jean-Luc Alt, Suva

Wie kam es dazu, dass die Suva-Kliniken Forschung betreiben?
Unsere Forschungsaktivitäten nahmen vor rund 15 Jahren ihren Anfang. Wir wollten besser erstehen, was für die Patientinnen und Patienten wirklich hilfreich und notwendig ist. Derzeit arbeiten zwölf Personen in der Forschung. Ein wichtiger Schritt war die Annäherung der beiden Kliniken in Sion und Bellikon, die seit dem 1. Juli 2022 unter einheitlicher strategischer Führung stehen und Synergien besser nutzen. So entwickeln wir unsere Aktivitäten in Sion zusammen mit Bellikon weiter, indem wir insbesondere die Kompetenzen ihrer Spezialisten, ihre Daten und ihr interdisziplinäres Netzwerk einbeziehen.

Welche Vorteile sehen Sie in der Annäherung der beiden Kliniken?
An erster Stelle würde ich die bereits angedeuteten Synergien im Bereich der Kompetenzen, aber auch der Partnerschaften nennen. Wir können die verschiedenen Fachkenntnisse besser integrieren und multidisziplinäre Forschungsprojekte fördern. Bellikon hat uns zum Beispiel die Türen für Kooperationen und Kontakte mit der ETH Zürich
geöffnet. Da wir zudem bestimmte Infrastrukturen, Ausrüstungen und Daten gemeinsam nutzen, können wir die Kosten senken und gleichzeitig die Effizienz verbessern. Schliesslich bedeutet eine grössere Forschungseinheit auch, dass wir eine breitere und repräsentativere Patientenpopulation abbilden.

Warum ist Forschung so zentral?
Zunächst ist es wichtig zu betonen, dass die Forschungsaktivitäten unserer Kliniken auf die Patientinnen und Patienten ausgerichtet sind, um ihren Rehabilitationsprozess zu verbessern. So fördern wir mit unserer Forschung die Entwicklung neuer Ansätze. Dazu gehören beispielsweise die Integration technologischer Innovationen (Robotik, virtuelle Realität) und therapeutische Neuerungen in den Rehabilitationsprotokollen. Dank der Forschung sind wir zudem nahe dran an den aktuellen Entwicklungen und verschiedenen Trends in unserem Tätigkeitsbereich. Sie stärkt auch den Ruf unserer Kliniken in der Gesundheitswelt und ermöglicht uns, enge Verbindungen zu Universitäten, Hochschulen oder Spitälern zu knüpfen.

Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit den Hochschulen?
Im Jahr 2016 hatten wir das Glück, die EPFL (École Polytechnique Fédérale de Lausanne) bei uns in Sion begrüssen zu dürfen. Die Hochschulen geben uns Zugang zu akademischer Expertise, und wir profitieren von ihrem theoretischen und methodischen Wissen. Sie bringen uns auch in Kontakt mit zukünftigen Gesundheitsfachleuten, die bereits während ihrer Ausbildung in Forschungsprojekte eingebunden werden können und später vielleicht als Mitarbeitende zu den Suva-Kliniken stossen. Schliesslich haben diese Kooperationen auch einen wesentlichen Einfluss auf die Beschaffung von Finanzmitteln oder Partnerschaften, die für das Überleben unserer Forschungstätigkeit unerlässlich sind.

Haben Sie einige konkrete Beispiele für Forschungsthemen, an denen
sich die Suva-Kliniken beteiligen?
Wir haben bisher mehr als 280 Artikel in Fachzeitschriften mit Peer-Review veröffentlicht – das Themenfeld ist also sehr breit. Ich nenne hier beispielhaft die Probleme im Zusammenhang mit chronischen Schmerzen, Medikamentenkonsum sowie Erholung und Fatigue nach neurologischen Traumata. Auch das Gehen für Menschen mit Querschnittslähmung oder mit Amputationen der unteren Extremitäten sowie generell die Rückkehr an den Arbeitsplatz gehören zu den Themenkomplexen, zu denen wir Forschungsprojekte initiiert haben.

Wie ziehen die Klinik-Patientinnen und -Patienten kurz-, mittel- und langfristig Vorteile aus der Forschung?
Kurzfristig profitieren sie von neuen Praktiken, Prozessen sowie signifikanten Anpassungen der Behandlungsprotokolle, zum Beispiel bei der Behandlung von Narben, die auf Verbrennungen zurückzuführen sind. Mittelfristig können sie an Pilotprogrammen oder neuen therapeutischen Ansätzen teilnehmen, wie etwa der nicht-invasiven zentralen Stimulation bei Patientinnen und Patienten mit Hirnverletzungen. Langfristig schliesslich profitieren unsere Patientinnen und Patienten, indem wir im Rahmen kontrollierter randomisierter klinischer Studien technologische Innovationen oder neue diagnostische Instrumente entwickeln und validieren.

Forschung an den Suva-Kliniken
Eine eigene Forschungsabteilung sowie die Kooperation mit führenden Hochschulen wie der ETH/EPFL und mit Spitälern erlauben es den Suva-Kliniken, stets am Puls der medizinischen Entwicklung zu sein. Durch das organisatorische Zusammenrücken der beiden Suva­Kliniken sind die bisherigen lokalen Forschungsorganisationen zu einer einzigen übergreifenden Forschungsabteilung zusammengewachsen. Sie wird geleitet von Dr.Bertrand Léger.


Die Suva-Kliniken
Die Suva-Kliniken in Sion und Bellikon gelten als erste Adresse für komplexe Rehabilitation mit Spezialisierung auf Unfallpatienten. Mit ihrer langjährigen Erfahrung und einem ganzheitlichen Behandlungsansatz betreuen sie schwer betroffene Patientinnen und Patienten optimal von A bis Z.

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